Journalismus und Pressefreiheit

Bedeutung und Gefährdung des Grundrechts auf freie Meinungsäußerung

„Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort,

Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten
und sich aus allgemein zugänglichen Quellen
ungehindert zu unterrichten."

Artikel 5 Grundgesetz

Am 7. Januar 2015 drangen zwei Terroristen in die Redaktionsräume einer Pariser Satirezeitschrift ein und ermordeten elf Menschen, weil das Blatt islamkritische Karikaturen veröffentlicht hatte. Dieses Blutbad war nicht nur ein Anschlag auf eine einzelne Zeitschrift, sondern auch auf die Pressefreiheit selbst, die in Europa über mehrere Jahrhunderte erkämpft wurde und die die Grundlage jeder demokratischen Gesellschaftsordnung bildet.

In zahlreichen Städten Frankreichs und vieler anderer Länder kam es zu spontanen Solidaritätsbekundungen und Trauermärschen für die Opfer. Diese Demonstrationen waren zugleich ein Bekenntnis zur freien Meinungsäußerung und zur Pressefreiheit, wie sie auch in Artikel 5 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland verankert ist.



Die vorliegende DVD ist dem Grundrecht auf Meinungs- und Pressefreiheit gewidmet. Ausgangspunkt der filmischen Betrachtung ist der Anschlag vom 7. Januar, doch führt sie über den aktuellen Anlass hinaus zu grundsätzlichen Fragen:

Was ist Meinungs- und Pressefreiheit?

Welche Bedeutung hat sie für unsere demokratische Gesellschaft?

Wie ist sie entstanden und welchen Gefährdungen war sie in der Vergangenheit ausgesetzt?

Welchen Bedrohungen sieht sie sich heute gegenüber?


Die Bedrohung durch Terroranschläge ist bisher in Europa nur eine punktuelle Erscheinung, die in keiner Relation zu anderen Gefährdungen steht, die tagtäglich und flächendeckend die gesamte Medienlandschaft betreffen und die Freiheit der Presse ungleich stärker einschränken. Zu diesen Einschränkungen gehört etwa der Zeitdruck im journalistischen Alltag, das Vermengen von Werbung und Berichterstattung in den Veröffentlichungen, die mangelhafte Trennung von Berichterstattung und Unterhaltung. Eine weitere Gefahr für die Meinungsfreiheit sehen wir im Verlust der Zeitungsvielfalt und der Vielfalt an Meinungen in den Medien.

Jenseits von Polemik, aber auch ohne zu verharmlosen, geht der Hauptfilm der DVD der Frage nach, wie es heute um die oft gepriesene und noch öfter missachtete Pressefreiheit steht. Können und wollen die Medien heute noch ihrer gesellschaftlichen Aufgabe nachkommen, die für die demokratische Meinungsbildung unentbehrliche Vielfalt an Informationen und Meinungen bereitzustellen?



„1832, die erste große deutsche Demonstration, der große

Zug zum Hambacher Schloss: Wofür haben die Leute damals gestritten?

Da ziehen Zigtausend auf das Hambacher Schloss und die zentrale Forderung war: Pressefreiheit. Das Grundrecht, das alles andere hinter sich herzieht."

(Prof. Heribert Prantl, Süddeutsche Zeitung)

Als Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung steht Professor Heribert Prantl an der Schnittstelle zwischen Geschäftsführung und Redaktion. Brigitte Baetz arbeitet als freie Journalistin unter anderem für den Deutschlandfunk, DIE ZEIT und die Frankfurter Rundschau und bringt die Perspektive der freischaffenden Journalisten in den Film ein. Als langjährig tätige Medienjournalistin kennt sie sehr genau die Entwicklungen der letzten Jahre, insbesondere, was die sogenannten neuen Medien betrifft.



„Der Journalismus ist schwieriger geworden, er ist schneller

geworden, ich habe aber weniger Zeit und kriege weniger Geld dafür, meine Arbeit vernünftig zu leisten.

Also das verlangt von dem einzelnen Journalisten schon sehr viel Eigeninitiative ab, den Journalismus so zu betreiben, wie er eigentlich betrieben werden sollte. Und das kann sich eigentlich eine Gesellschaft, finde ich, auf Dauer nicht leisten:

Dass sie es den Einzelpersonen überlässt, wie so ein wichtiger Beruf eigentlich auszusehen hat."

(Brigitte Baetz, freie Journalistin)

Obwohl beide Gesprächspartner in unterschiedlichen Medien, in unterschiedlichen Positionen arbeiten und auch eine unterschiedliche inhaltliche Ausrichtung haben, kommen sie dennoch auf sehr ähnliche Fragen zu sprechen. In der Beurteilung dieser Fragen unterscheiden sie sich zum Teil beträchtlich, doch wird im Gespräch mit ihnen klar, dass Meinungs- und Pressefreiheit niemals endgültig erreicht ist, sondern immer wieder neu errungen und verteidigt werden muss.




Material: Das Flugzeugunglück

Ein Unglück ist geschehen und die Berichterstattung giert nach Neuigkeiten. Um Sendezeit zu füllen, wird flugs ein „Experte“ angerufen, der kompetent Auskunft erteilt. Doch die „Nachricht“ passt so gar nicht zu der „Recherche“, auf der sie doch basiert.

Material: Die doppelte Kirche

Am Fuß des Fröttmaninger Berges, direkt neben dem Autobahnkreuz München-Nord, liegen zwei kleine Kirchen, die sich täuschend ähnlich sehen.

Zwei Beiträge erzählen zwei Geschichten, wie es zur doppelten Kirche kam, doch widersprechen sich beide Beiträge fundamental. Ist denn überhaupt eine der Geschichten wahr?


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Journalismus und
Pressefreiheit


Hauptfilm: 19 Min.
4 Filmbeiträge
37 Filmzitate
8 Arbeitsblätter


Buch und Regie:
Stefan Frank
Károly Koller

Produktion: 2015
DVD-Video, PAL, 16:9
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>> Die Medien-
begutachtung des
Landesmedienzentrums
Baden-Württemberg
empiehlt diesen Titel für
den Unterrrichtseinsatz.


ISBN 978-3-946062-10-3
ISBN 9783946062103

DaBi 46 74065
DaBi 55 62557